Mehrfach hat er auf einen Vater und dessen minderjährigen Sohn am Leher Bahnhof geschossen. Dass beide noch leben, ist reines Glück. Trotz dieser brutalen Tat wird der Angeklagte freigesprochen. Aber ein Leben in Freiheit gibt es für ihn nicht mehr.
Was ist das für ein Mensch, der in aller Öffentlichkeit vor dem Bahnhof Lehe erst auf einen Vater, dann auf dessen minderjährigen Sohn schießt? Und der dann nach der Verhaftung einen Arzt als Ausländer beleidigt, obwohl er selbst Migrant ist?
Eine Psychologin hilft ihm, mit Ängsten und Schlaflosigkeit fertig zu werden. Mit seinen 17 Jahren hat er Fürchterliches erlebt. Am Leher Bahnhof wurde erst auf seinen Vater, dann auf ihn geschossen. Im Gericht durchlebt er den „Horrorfilm“ erneut.
„Renn weg“, sagte der Mann zu seinem Sohn, als er vor dem Leher Bahnhof seinen Todesschuss erwartete. „Ich wollte nicht, dass er sieht, wie er mich tötet“, erklärte das Opfer vor Gericht, wo sein Peiniger jetzt wegen versuchten Mordes angeklagt ist.
Zweimal soll er abgedrückt haben. Schüsse, gezielt auf den Kopf eines Bekannten. Den Flüchtenden soll er dann verfolgt und dabei weitere Schüsse abgegeben haben. Und was sagt der Angeklagte zu Prozessbeginn? Er will aus der Haft entlassen werden.