Seit geraumer Zeit sind die Kanzlerkandidaten in allen Medien präsent. Sie lassen keine Gelegenheit aus, um ihre Botschaften den Bürgern näherzubringen. Alice Weidel (AfD) im Livestream mit Elon Musk, Olaf Scholz (SPD) und Robert Habeck (Die Grünen) in Unterhaltungsformaten von Benni und Dennis Wolter auf YouTube. Doch wie steht es eigentlich um ihre Präsenz in der Lokalzeitung?
Im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl habe ich im Januar Anfragen für Interviews an alle Bundeskanzlerkandidaten gestellt. Eine Interviewanfrage einer Lokalzeitung, die nicht im Wahlkreis des Kandidaten liegt, und dann auch noch von einem Volontär kommt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu einem Gespräch führen. Darum sollte es auch nicht gehen. Vielmehr stellte sich die Frage, wer sich überhaupt die Mühe macht zu antworten.
Die Absage des Kanzlerkandidaten der Grünen, Robert Habeck, kam in Rekordzeit. Nur 4 Stunden und 10 Minuten nach meiner Anfrage wurde auf einen bereits vollen Terminkalender verwiesen. Die Rückmeldung mit einer Absage der CDU um Kanzlerkandidat Friedrich Merz ließ hingegen 19 Tage auf sich warten. Anfragen an Bundeskanzler Olaf Scholz und Alice Weidel blieben bis heute unbeantwortet.
Ob das ein Omen für die Bundestagswahl am kommenden Sonntag, den 23. Februar, sein wird, bleibt abzuwarten.