Es hatten sich noch nicht alle Zuschauer mit Bier und Bratwurst versorgt, wozu sie von Stadionsprecher Heiko von Bargen während der 90 Minuten immer wieder animiert wurden, da stand es bereits 1:0 für die Gäste. Youngster Elias Lagili erzielte in der 7. Spielminute ein klassisches Abstaubertor für die FSV Hesedorf/Nartum. Ausgerechnet Elias Lagili mag sich mancher Fan der Zevener auf der Tribüne im Ahestadion gesagt haben. Denn noch in der Vorsaison spielte der talentierte Nachwuchskicker in der U18 des TuS Zeven. Nun ist er für die FSV aktiv, denn es war sein großer Trau, einmal gemeinsam mit seinem Vater zusammen auf dem Platz zu stehen - und das hat im Herbst schon geklappt.
Die Gastgeber ließen sich durch den Rückstand nicht beeindrucken, machten ihrerseits Druck, ohne jedoch vor der Pause zu großen Chancen zu kommen. So ging es mit dem 0:1 aus Zevener Sicht in die Kabinen. „Es war das erwartete hitzige Derby. In der ersten Halbzeit war Hesedorf das etwas bessere Team, ohne die ganz großen Chancen zu haben. Wir hatten aber auch nur wenig Chancen, hatten zu wenig Präzision“, sagte TuS-Trainer Sören Haß in seiner Analyse der ersten Spielhälfte.
Nach der Pause war insgesamt mehr Dampf im Spiel, beide Teams schenkten sich nichts. Die Platzherren hatten zunächst etwas mehr vom Spiel, der Ausgleich durch Finn Brunkhorst in der 58. Minute war die Folge. Es gab dann auf beiden Seiten Auswechselungen, beide Teams kassierten insgesamt drei Gelbe Karten. Trotz weiterer guter Möglichkeiten auf beiden Seiten - ein nicht anerkanntes Tor für Zeven und ein Pfostentreffer der FSV - blieb es beim insgesamt leistungsgerechten Unentschieden.
In der zweiten Hälfte habe er eine Leistungssteigerung seines Teams gesehen, so Sören Haß nach der Partie. Das Unentschieden fand der Zevener Trainer in Ordnung. „Allerdings ärgern wir uns. Hesedorf wird das anders sehen, aber heute hatte der Schiedsrichter einen krassen Anteil, dass es nicht auf unsere Seite gekippt ist. Wir müssen einen glasklaren Elfmeter nach Foul an Kjell Hinrichs bekommen. Und das Tor, das uns aberkannt wurde, setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Der Linienrichter sagt mir, dass das Tor zählen muss und er wollte das auch dem Schiedsrichter sagen. Aber der hat ihn nicht gehört“, berichtete Haß im Gespräch mit der ZEVENER ZEITUNG.
Auch wenn das Remis gerecht und Hesedorf ein richtig schwerer Gegner war, und ein Sieg für sein Team vielleicht ein wenig zu viel des Guten gewesen wäre, bleibt da für den Zevener Coach ein fader Beigeschmack. „Davon abgesehen nehmen wir das absolut Positive mit, dass wir mit einem Spitzenteam der Liga voll auf Augenhöhe waren. Gegen eine so herausragende Offensive so wenig zuzulassen, das schafft auch nicht jede Mannschaft.“
Für FSV-Trainer Niklas Niestädt geht das Ergebnis ebenfalls in Ordnung. „Allerdings können sich beide Mannschaften nicht beschweren, wenn doch einer noch 2:1 gewinnt. Der Derby-Charakter war deutlich sichtbar. Ich bin zufrieden - bis auf die Entstehung des Gegentors. Aber unser Kader war heute nicht wie geplant, somit war das alles in Ordnung“, stellte Niestädt fest.

Glückwünsche der Mitspieler für Finn Brunkhorst (ganz links) der gerade den Ausgleichstreffer für den TuS Zeven erzielt hat. Foto: Andreas Kurth