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Zevener Handballer gewinnen in Himmelpforten und steigen in die Landesliga auf

Nach einem großartigen Kampfspiel mit Zeitstrafen und Karten auf beiden Seiten gewann der TuS Zeven in Himmelpforten mit 24:16 und ist Meister der Regionsoberliga. Die TuS-Handballer steigen damit in die Landesliga Lüneburg auf.

Abpfiff in Himmelpforten - und alle Dämme brechen. Die Zevener Handballer bejubeln Titelgewinn und Aufstieg in die Landesliga.

Abpfiff in Himmelpforten - und alle Dämme brechen. Die Zevener Handballer bejubeln Titelgewinn und Aufstieg in die Landesliga. Foto: Andreas Kurth

„Also unterm Strich muss man einfach sagen - Hammer. Ein hochverdienter Sieg, der nur am Anfang der zweiten Halbzeit beim Zwischenstand von 13:11 für uns ganz kurz auf der Kippe stand“, sagte ein glücklicher Torwart und Spielertrainer Kevin Kuessner nach der Partie zur ZEVENER ZEITUNG.

Es war eines Meisterschaftsfinales würdig, nicht nur das Spiel, sondern auch die Rahmenbedingungen. Gastgeber Himmelpforten hatte für entsprechendes Catering gesorgt, die Spieler des Gastgebers liefen mit einer klasse Lightshow in die dunkle Halle ein. Und die Zevener Zuschauerinnen und Zuschauer sorgten mit Trommeln und Klatschpappen von Beginn an für ein riesiges Spektakel.

Spektakulär ging es auch auf dem Feld zu. Himmelpforten sammelte drei Zwei-Minuten-Strafen und zwei Gelbe Karten ein. Auf Zevener Seite musste Fred Nshimyumuremyi zweimal vom Feld, ebenso Kilian Enghard und Felix Naerger. Sebastian Bleck kassierte ein Rote Karte, ebenso Enghard und Naerger, der auch noch die Blaue Karte bekam. Von der mehrfachen Unterzahl ließen sich die Zevener aber überhaupt nicht beirren, zogen konsequent ihr Spiel durch.

Jakob Wolf und Kevin Kuessner ragen mit ihrer Leistung heraus

Dabei ragten aus einer weitgehend geschlossenen Mannschaftsleistung zwei Akteure heraus. Jakob Wolf, der aus beruflichen Gründen nur noch selten für den TuS Zeven aufgelaufen ist, zeigte in Himmelpforten sein wohl bestes Spiel für das Team, setzte sich immer wieder energisch durch und warf überragende zehn Tore. In der Defensive war Torwart Kevin Kuessner, einer der Zevener Spielertrainer, in herausragender Form und hielt zuweilen unmöglich erscheinende Bälle.

Zeven lag zunächst in Führung, ein paar Mal glich Himmelpforten noch aus. Dann zog der TuS davon, lag nach einer Viertelstunde mit 7:3 in Führung. Kurz vor der Pause wurde es dann wild, Kilian Enghard und Felix Naerger mussten das Feld verlassen, aber Zeven rettete sich mit einer klaren 11:6-Führung in die Halbzeitpause.

„Auch wenn wir offensiv vielleicht hier oder da mal Luft nach oben hatten, hat sich die Mannschaft defensiv über 60 Minuten reingehauen und gekämpft ohne Ende. Jede Hürde würde gemeistert. Unser Abwehrchef Rene Viets war privat verhindert, danach fällt sein Bruder André im Spiel mit einer Zerrung aus“, so Kevin Kuessner.

Trotz der drei Roten Karten hat das Team bis zum Schluss weiter gekämpft

„Dann müssen wir die drei Roten Karten für Kilian, Felix und Sebastian in Kauf nehmen - allesamt Leistungsträger. Aber egal, defensiv wurde weiter gefightet. Das war schon beeindruckend. In der zweiten Halbzeit macht Jakob ein überragendes Spiel, vermutlich sein bestes Spiel bei uns jemals.“

Tatsächlich kämpften alle eingesetzten Zevener Spieler beeindruckend um jeden einzelnen Ball - und im Angriff wurde immer wieder getroffen. Als der TuS fünf Minuten vor der Schlusssirene mit fünf Toren in Führung lag, begannen die Fans auf der Tribüne zu feiern. Und als mit 24:16 für Zeven abgepfiffen wurde, gab es kein Halten mehr.

Erwähnenswert fand Kuessner in seinem Fazit daher auch die Zevener Fans. „Zahlentechnisch waren sie zwar in Unterzahl, aber von der Stimmung her 60 Minuten absolut überragend. Da muss man sich wirklich bedanken und kann stolz darauf sein. Heute bin ich einfach nur stolz auf die Jungs und die Einstellung, die wir auf die Platte gebracht haben und auch froh, dass ich alter Knacker dazu noch meine Leistung beitragen konnte.“

Jakob Wolf (links) machte sein vielleicht bestes Spiel für den TuS Zeven, erzielte überragende zehn Tore beim Sieg in Himmelpforten.

Jakob Wolf (links) machte sein vielleicht bestes Spiel für den TuS Zeven, erzielte überragende zehn Tore beim Sieg in Himmelpforten. Foto: Andreas Kurth

Kurz vor Spielschluss stehen die drei Rot-Sünder (von links) Sebastian Bleck, Kilian Enghard und Felix Naerger im Zevener Fanblock und fiebern dem Abpfiff entgegen.

Kurz vor Spielschluss stehen die drei Rot-Sünder (von links) Sebastian Bleck, Kilian Enghard und Felix Naerger im Zevener Fanblock und fiebern dem Abpfiff entgegen. Foto: Andreas Kurth

Lautstark bejubelten die aus Zeven angereisten Fans jeden einzelnen Treffer ihrer Mannschaft, sorgten für großartige Stimmung in der Halle.

Lautstark bejubelten die aus Zeven angereisten Fans jeden einzelnen Treffer ihrer Mannschaft, sorgten für großartige Stimmung in der Halle. Foto: Andreas Kurth

Fans und Spieler feiern nach der Schlusssirene gemeinsam die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga.

Fans und Spieler feiern nach der Schlusssirene gemeinsam die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga. Foto: TuS Zeven

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

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