Donnerstag, 09. Mai 2024

Drei Tore in total verrückter Schlussphase

Hesedorf. Verrücktes Freitag-Spiel unter Flutlicht: Im Sprakelpark trennten sich der MTV Hesedorf und der TSV Zeven mit einem 3:3-Unentschieden. Die Kreisliga-Partie bot großen Unterhaltungswert, verbissen geführte Zweikämpfe und eine dramatische Schlussphase, in der drei Treffer innerhalb weniger Minuten fielen.

Sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit glaubte wohl kaum noch einer, dass der MTV Hesedorf noch Zählbares erreichen und sich für eine vor allem in der ersten Halbzeit „richtig geile Leistung“ (Trainer Andreas Bruders) belohnen würde. Der TuS Zeven führte zu diesem Zeitpunkt mit 2:1, nachdem der Favorit die Partie gedreht und aus einem Rückstand, der höher hätte ausfallen können, eine Führung gemacht hatte. Doch in den letzten Minuten der Partie sollten sich die Ereignisse überschlagen.

Die verrückte Schlussphase wurde in der 84. Minute mit einem zweifelhaften Strafstoß eingeläutet. Ein Zevener soll Kristian Eichelkraut elferreif gefoult. Das jedenfalls sah Schiedsrichter Jannis Düls so. Er zeigte nach Rücksprache mit seinem Linienrichter auf den Punkt. Kristian Reitmann, der die Hesedorfer in der 17. Minute per Elfer (Foul des Keepers an Reitmann) in Führung gebracht hatte, trat ein zweites Mal an, doch Clemens Fischer ahnte die Ecke und konnte den Schuss parieren.

Die Freude darüber hielt aber nur wenige Minuten, denn Hesedorf setzte nach und Reitmann setzte sich in der 89. Minute auf der rechten Seite durch. Sein Pass in den Fünfmeterraum erreichte den eingewechselten ehemaligen MTV-Trainer Marco Hendreich, der cool zum 2:2 verwandelte. Damit nicht genug. Ein Gästespieler wollte nach dem Anstoß seinen Keeper anspielen, der Rückpass geriet aber zu kurz, MTV-Goalgetter Kristian Reitmann erahnte die Chance, erlief die Kugel und besorgte das 3:2 (90.) für den Gastgeber. Sämtliche Hesedorfer Auswechselspieler rannten quer über den Platz und feierten den vermeintlichen Siegtorschützen.

Doch die Partie war damit immer noch nicht gelaufen. Fünf Minuten Nachspielzeit standen an. Und die nutzte der TuS Zeven tatsächlich noch zum Gegenschlag. Der Ball wurde von der rechten Seite in den Strafraum gespielt, Keeper Nils Kieslich im Fünfer hart angegangen, ein Pfiff blieb jedoch zum Ärger der Hesedorfer aus, Stefan Fahjen reagierte im Gewühl am schnellsten und kickte den Ball zum 3:3 über die Linie. Dann war Schluss, und die Spieler beider Mannschaften hatten sich wieder „lieb“, warteten am Mittelkreis auf den obligatorischen Sportgruß. Der fiel am Freitag jedoch zur Verwunderung der Beteiligten aus. Schiri Jannis Düls, der während der kampfbetonten Partie von beiden Seiten ein ums andere Mal kritisiert worden war und beiden Trainern jeweils gelb gezeigt hatte, war offenkundig stinksauer, holte sich seine jungen Assistenten an die Seite und marschierte mit ihnen wortlos Richtung Umkleidekabine.

„Klar war Hitze drin in diesem Spiel, aber da fehlte ihm die Souveränität“, mehr wollte Hesedorfs Trainer zur Verweigerungshaltung nicht sagen. Seine Mannschaft lobte er dafür für eine „tolle Moral“ nach dem Rückstand. „Diesen Punkt nehmen wir gerne mit.“ „Wir waren nach dem verschossenen Elfer total kopflos und in der ersten Halbzeit bis zur 40. Minute überhaupt nicht präsent. Darüber müssen wir auf jeden sprechen“, meinte Zevens Coach Robin Cordes zum denkwürdigen 3:3.

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