Freitag, 26. April 2024

Bälle fliegen trotz Omikron

Bremervörde. Die Coronazahlen steigen – auch im Landkreis. Dennoch soll die seit Dezember unterbrochene Handballsaison fortgesetzt werden. Zu dieser Entscheidung ist der Handball Verband Niedersachsen (HVN) gekommen. Es gilt ab sofort eine verschärfte 2G-Plus-Regelung, um für größtmögliche Sicherheit zu sorgen. Eine erneut abgebrochene Serie soll vermieden werden. Doch längst nicht überall wird am kommenden Wochenende gespielt. Die Verbandsliga-Heimpartie des TSV Bremervörde gegen die HSG Heidmark soll am Samstag um 18.30 Uhr aber stattfinden – allerdings ohne Zuschauer.

Bereits vergangene Woche hatte der HVN seinen Vereinen mitgeteilt, dass die Saison – wie vor Wochen beschlossen – zu Beginn des neuen Jahres ab Landesliga aufwärts fortgesetzt werden soll. Einzelne Spiele nach der Unterbrechung gab es daraufhin bereits am vergangenen Wochenende in der Ober- und Verbandsliga. Komplette Spieltage sind für dieses Wochenende angesetzt. „Die HVN-Verantwortlichen werden die Entwicklungen in der Coronapandemie weiterhin wöchentlich beurteilen“, hieß es dazu in einer Mitteilung.

Am Mittwochabend beriet das Präsidium dazu erneut in einer Onlinekonferenz und bekräftigte seinen Entschluss unter Hinzufügung neuer Bestimmung. „Um diese Spiele zum aktuellen Zeitpunkt unter dem bestmöglichen Schutz der Gesundheit aller Spielbeteiligten durchzuführen“, so der Verband, gelte ab sofort eine allgemeine Testpflicht sowohl im Erwachsenen- als auch im Jugendspielbetrieb.

Für den Damen- und Herrenbereich bedeutet die Einführung einer allgemeinen Testpflicht, dass der Spielbetrieb ab sofort unter einer verschärften „2G-Plus-Regelung“ erfolgt. Diese gilt auch für Spieler und Offizielle, die eine Auffrischungsimpfung („Booster“) erhalten haben oder einen Genesenennachweis nach der vollständigen Schutzimpfung („Impfdurchbruch“) vorweisen können. „Damit gehen wir einen Schritt weiter als es die aktuelle Corona-Schutzverordnung für unsere Sportart vorsieht und wollen so ein zusätzliches Maß an Sicherheit gewährleisten“, erklärte Vize-Präsident Spieltechnik Jens Schoof.
Kinder und Jugendliche (bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres) sind von der Anwendung der 2G-Regelung ausgenommen, müssen jedoch ab dem Wochenende ebenfalls einen negativen Testnachweis vorlegen. Gültig sind hier PCR-Tests und PoC-Antigen-Tests mit gültigem Zertifikat sowie Selbsttests unter Aufsicht des gastgebenden Vereins.

Die Entscheidung des HVN stößt beim TSV Bremervörde auf ein geteiltes Echo. Erste-Herren-Trainer Adnan Salkic: „Wir haben natürlich alle Bock auf Handball. Gedanklich hatten wir uns wegen der hohen Zahlen aber schon damit abgefunden, dass noch nicht wieder gespielt wird.“ Man sei aber natürlich auf die Fortsetzung vorbereitet. Der Tabellenzweite hat nach der Unterbrechung das Training fortgesetzt. Stets aktuell getestet.

Alle Spieler dreifach geimpft

„Bei uns sind außerdem alle dreifach geimpft und fit“, so der Coach, der wegen der 2-G-Maßgabe – im Gegensatz zu einigen anderen Teams – auf keinen Spieler verzichten müsste; ausgenommen die Langzeitverletzten. Wenig Lust habe man allerdings auf „Geisterspiele“. „Ohne Fans macht es keinen Spaß. Das ist nicht das, was unseren Sport ausmacht“, sagt Salkic. Andererseits bedeute jedes weitere abgesagte Spiel einen noch volleren Terminkalender bis zum Saisonende im Juni. „Das ist im Grunde gar nicht machbar. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir am Samstag spielen. Leider, leider ohne Fans“, so der TSV-Trainer.

Zuschauer wird es am Samstag gegen die HSG Heidmark defintiv nicht gegeben. Das macht Sandra Pragmann als verantwortliche Abteilungsleiterin deutlich. Zum einen sei das aus Infektionsschutzgründen nicht verantwortbar, zum anderen organisatorischer Aufwand und Umsetzung des Hygienekonzeptes kaum zu leisten. „Wir möchten jetzt noch abwarten, wie sich die Situation vor Ort entwickelt. Zum einen steht das Infektionsrisiko und zum anderen ja noch immer das Risiko einer 14-tägigen Quarantäne für alle Spielbeteiligten. Unsere Freiwilligen und die Zuschauer schützen wir vor diesen beiden Risiken, indem wir schweren Herzens auf Publikum verzichten. Wir werden aber die Situation auch in der kommenden Woche noch einmal neu bewerten“.

Pragmann hätte sich von HVN-Seite ohnehin eine andere Entscheidung gewünscht. Sie habe gehofft, dass der Verband – wie in Hamburg und Schleswig-Holstein – den Spielbetrieb erst einmal bis Ende Januar komplett ruhen lässt. Auf Regionsebene soll der Ball nach derzeitigem Stand erst im Februar wieder in die Hand genommen werden.

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