Zwar holte die SV Ippensen/Wohnste nach zwei Niederlagen zum Auftakt am vergangenen Sonntag beim MTV Riede den ersten Punkt, doch Trainer Holger Dzösch war mit dem 2:2 nicht zufrieden. „Wir haben dort 2:2 zu verloren“, lautete sein ernüchterndes Fazit.
Mit dem SV Anderlingen wartet nun erstmals ein Gegner, dem vor der Saison ein Platz im oberen Tabellendrittel zugetraut wurde. Auch Dzösch hält das für realistisch: „Das ist eine Mannschaft, die um die ersten drei Plätze mitspielt.“ Trotz Heimvorteils sieht er sein Team deshalb nicht in der Favoritenrolle – auch wegen der zuletzt offenbarten Defensivschwächen. „Das ist bei der starken Offensive der Anderlinger kritisch“, betont er.
Der SV-Coach beobachtete den kommenden Gegner jüngst beim 0:1 in Heeslingen. Das Ergebnis will er jedoch nicht überbewerten: „Das war ein Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften. Da entscheiden Kleinigkeiten.“
Bei allen Blicken auf den Gegner richtet Dzösch den Hauptfokus jedoch auf die eigene Elf. Nach magerer Ausbeute in den vermeintlich leichteren Spielen warten nun deutlich schwerere Aufgaben. „Da gilt es, überraschend Punkte zu holen – am besten gleich im Derby“, sagt er. „Denn Heimspiele sind dafür immer ein wenig besser gemacht als Auswärtsspiele.“
Auch Anderlingens Coach Marco Hendreich spricht von einem „mittelmäßig zufriedenen Saisonstart“. Immerhin kann er am Sonnabend wieder auf einen breiteren Kader bauen: „Das hilft auf jeden Fall.“ Dass Ippensen/Wohnste nach der Fusion so schwer in die Saison findet, überrascht ihn. „Ich habe gedacht, dass es besser für sie läuft.“ Dennoch bleibt der Rivale für ihn gefährlich: „Sie haben in den letzten Jahren davon gelebt, gut gegen den Ball zu arbeiten und im Umschaltspiel zuzuschlagen. Vielleicht haben die letzten Gegner nicht so gut zu dieser Spielweise gepasst.“
Gleichzeitig sieht Hendreich darin auch eine Herausforderung für seine Elf: „Ich schätze, dass wir ihnen ganz gut liegen werden. Auch der Derbycharakter wird sicher dafür sorgen, dass sie noch aggressiver auftreten.“ Darauf müsse sein Team gefasst sein.
Entscheidend sei außerdem, die eigenen Chancen besser auszuspielen. „Wir kommen immer gut ins letzte Drittel, aber beim finalen Pass müssen wir uns noch steigern.“ Das Ziel sei dennoch klar: „Wir wollen zeigen, dass wir die Mannschaft sind, die dieses Spiel gewinnen sollte. Aber dafür müssen wir viel investieren – denn Ippensen wird es uns nicht leicht machen.“