Der Start verlief für die Mannschaft von Holger Dzösch perfekt. Bereits in der dritten Minute traf Marius Schönfeld per Kopf nach einer Ecke von Alexander Wagner – der erste Treffer nach zwei torlosen Spielen. Nur fünf Minuten später hätte Sönke Hauschild sogar erhöhen müssen, traf jedoch frei stehend aus zehn Metern nur den Pfosten.
Die Überlegenheit der Gäste war in dieser Phase klar erkennbar. Folgerichtig fiel das 0:2: Schönfeld setzte sich auf der linken Seite durch, legte in die Mitte auf Tom Brandt, der das Auge für Wagner hatte – und der ließ sich die Chance aus 16 Metern nicht entgehen (16.).
Doch mit dem komfortablen Vorsprung im Rücken gab die SV plötzlich die Zügel aus der Hand. Nicht, weil Riede stärker wurde, sondern weil die Gäste nachließen. Die Quittung folgte in der 28. Minute: SV-Keeper Tom Ole Steffen unterlief ein folgenschwerer Fehler beim Spielaufbau, den Maik Stöver eiskalt zum Anschlusstreffer nutzte.
Mit der knappen 2:1-Führung ging es in die Kabinen. Verdient war sie allemal, zumal der eingewechselte Luca Klein kurz vor der Pause sogar noch das 3:1 auf dem Fuß hatte, aber im letzten Moment geblockt wurde.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Riede steigerte den Druck und drängte auf den Ausgleich. „Sie haben ihn erzwungen“, musste Coach Dzösch anerkennen. In der 67. Minute war es dann so weit: Wieder war Stöver zur Stelle. Nachdem er zehn Minuten zuvor noch am Innenpfosten gescheitert war, verwertete er im dritten Versuch – begünstigt von unsauberem Abwehrverhalten der Gäste – zum 2:2.
In der Schlussphase erspielten sich beide Teams noch kleinere Chancen, ohne aber entscheidend zuzuschlagen. Angesichts der zweiten Halbzeit ging das Remis in Ordnung – auch für den von Interimstrainer Marc Lindemann betreuten MTV.
Ganz anders sah es Dzösch. Der SV-Trainer haderte mit dem Leistungsabfall seiner Mannschaft: „Es ist schon eine kleine Katastrophe, dass uns das Spiel so entgleitet, nachdem wir so überlegen waren“, sagte der SVI-Trainer zur ZEVENER ZEITUNG. Seine Kritik richtete sich vor allem an die Defensive. „Wir verteidigen einfach zu schlecht – und das betrifft nicht nur die vier Abwehrspieler. Wir gehen im Spiel nach vorn zu viele Risiken ein, verlieren die Bälle in ungünstigen Situationen und zwingen dadurch unsere Innenverteidiger immer wieder in Eins-gegen-Eins-Duelle.“