Seit Jahren dümpelt das „Najade“-Projekt vor sich hin. Der Nachbau des Stahlseglers steckt in Prüfaufträgen fest, begleitet von Debatten über die Sinnhaftigkeit der Millionenkosten. Aber nun ist die Zeit der Entscheidung gekommen.
Verlassene Orte. Sie liegen oft schon lange im Dornröschenschlaf, bevor sie vom Letzten Kleinod wachgeküsst werden. Zuletzt machte die Theatertruppe das mit dem Columbusbahnhof, jetzt ist der geschlossene Scharoun-Bau des Schifffahrtsmuseums dran.
Hat die Führung des Deutschen Schifffahrtsmuseums die falschen Schwerpunkte gesetzt? Für die Sanierung des Scharoun-Baus fehlt bis heute das Geld. Viel Geld wurde hingegen ins Forschungsdepot investiert. Aber das beherbergt immer noch viel Leerstand.
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) steht unter Druck. Niemand weiß, wie die Sanierung des Scharoun-Baus finanziert werden soll, aber die Leibniz-Gemeinschaft fordert Ergebnisse. Bis spätestens Ende 2027 muss klar sein, wo das Geld herkommen soll.
Der Walfänger „RAU IX“ aus dem Museumshafen soll Ende des Jahres ins Dock. Das ist nötig, um die Schwimmfähigkeit des 1939 gebauten Schiffs sicherzustellen. Aber was muss gemacht werden? Wie stabil ist der Rumpf, wie dick der Stahl?
Wer durch die großen Fenster in den leeren Scharoun-Bau schaut, sieht nicht viel. Das Gebäude des Deutschen Schifffahrtsmuseums ist nahezu leer. Was sich seit der Schließung 2018 getan hat, erfuhren 18 NZ-Abonnenten bei einem exklusiven Rundgang.