Alle Artikel zum Thema: Schauspiel

Drei Theaterlabore des Stadttheaters Bremerhaven bringen im Juni Eigenproduktionen auf die Bühne. Trotz unterschiedlicher Themen verbindet die Stücke ein gemeinsamer Ansatz: Sie entwerfen alternative Wirklichkeiten und regen zum Nachdenken an.

In ernsten Zeiten ist nicht nur Ablenkung vonnöten, sondern ebenso die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft. Daran glauben Intendant Lars Tietje und sein Team. Und setzen diesen Anspruch im Bremerhavener Stadttheater 2025/26 unterschiedlich um.

Das Piccolo Teatro hat jetzt ein eigenes Ensemble: „Karla und Charlotte“ heißt das erste Stück der Theatergruppe pAP-Theater. Am Sonnabend fand die Premiere vor ausverkauftem Haus statt. Ein gelungener Start.

„Die Troerinnen“ ist das Stück der Stunde. Der Grieche Euripides erzählt vom Leid der Frauen während des Krieges. Sein Drama, geschrieben vor 2400 Jahren, war immer aktuell. Deshalb setzt das Bremerhavener Regieteam im Großen Haus auf Zeitlosigkeit.

Zwei Männer. Grundverschieden. Der eine, ein politischer Gefangener, der für die Revolution lebt. Der andere ein Träumer, der Männer liebt. Beide sind Opfer einer brutalen Staatsmacht. Und beide sind großartige Theaterfiguren.

Keine Hoffnung. Nirgends. Selbst die Blumen liegen zerrupft am Boden. Ödön von Horváths Justizdrama „Glaube Liebe Hoffnung“, aufgeführt in der Aula „Storm Deel“, führt vor, wie ungerecht es zugeht auf der Welt. Vor fast 100 Jahren und heute.

Eine Reise ins Amerika der 50er Jahre: Regisseur Tim Egloff belässt Arthur Millers Sozialdrama „Ein Blick über die Brücke“ in seiner Entstehungszeit. Er will im Großen Haus vor allem eine psychologisch-realistische Geschichte erzählen.

Das Stadttheater Bremerhaven und die Bremer Shakespeare Company starten eine Kooperation. Die gemeinsame Produktion „Die Welt zwischen den Nachrichten“ wird von einem gemischten Ensemble aus beiden Häusern präsentiert.

Hat er es getan? Oder doch nicht? So ganz sicher sind sich Helen und Danny nicht, ob Helens Bruder Liam einen Mann zusammengeschlagen hat. Die Aufklärung gleicht in Dennis Kellys Drei-Personen-Stück „Waisen“ einem Thriller, zu sehen im Kleinen Haus.

„Zwei Genies am Rande des Wahnsinns“ heißt das neue Stück, das jetzt im Piccolo Teatro Premiere feierte. Trotz gelungener Darbietungen sorgt das Stück des Berliner Autorenduos Woesner Brothers für eine gewisse Ratlosigkeit.